Page 12 - Stadtanzeiger01.2017
P. 12
12 Nummer 1 Netzschkauer Stadtanzeiger
Samstag, 21. Januar 2017
Zu diesem Anlass konnten zahlreiche Besucher an der Kirche be-
grüßt werden. Mit Glühwein und etwas vom Grill wurden viele
Gespräche über dies und das gemacht.
Entwurf des nicht ausgeführten Schulneubaues 1891
Das zur Ausführung gelangte Projekt im neogotischen Baustil führ-
ten die Netzschkauer Baufirmen Burkhardt, Drechsel und Zimmer-
meister Lindner aus. Als Bauleiter fungierte der Mylauer Architekt
Weißbach, der auch die Pläne erstellte. Den größten Teil der Arbei-
ten übernahmen Netzschkauer Unternehmen. Bereits zu diesem
Zeitpunkt wurde der Bau einer Turnhalle bedacht.
Anschließend startete der Fackelzug durch das Dorf bis zum Gerä- Die Grundsteinlegung vollzog man am 17. September 1891. Nach
tehaus, wo dann der Weihnachtsmann den Kindern einen Besuch Fertigstellung des Neubaues am 18.Juli 1892 fand die feierliche
abstattete. Der Abend klang gemütlich aus. Die Kameraden be- Schulweihe am 10. Oktober 1892 statt. Die Schule beinhaltete zehn
danken sich für die Unterstützung bei ihren Besuchern, der Stadt- Klassenzimmer, eine Aula, ein Direktoral- und Lehrerzimmer sowie
verwaltung, dem Bauhof und wünschen allen Lesern ein schönes Lehrmittelräume.
und gesundes Jahr 2017.
Einnahmen für den Schulneubau: 121.047 Mark
Ralph Geitner
Ausgaben: 119.458,59 Mark
OWL Feuerwehr Brockau
Aus der Geschichte
Neue Schule feiert im Jahre 2017 Neue Schule 1892 Situationsplan vor dem Anbau 1898
das 125. Jubiläum
Im Jahre 1900 schloss man den notwendig gewordenen Erweite-
Die 30er Jahre des 19. Jh. stellten eine besondere Epoche für die rungsbau mit einem Kostenaufwand von 85.000 Mark ab. Damit
politische, wirtschaftliche sowie kulturelle Entwicklung Netzsch- erhöhte sich die Anzahl der Klassenzimmer auf 22.
kaus dar. Die neuen Volksschulgesetze 1835 und1873 setzten die
Volksschule für jedermann als Unterrichts- und Bildungsstätte mit Schulanbau 1900
allgemeinem Schulzwang fest. Dazu galt es inhaltliche, finanzielle,
bauliche und personelle Aufgaben gleichzeitig zu lösen. Durch die Ab 1950 – 1992 führten umfangreiche Baumaßnahmen zur Moder-
Industrialisierung ab 1850, den Bau der Göltzschtalbrücke (1846 nisierung der Neuen Schule.
– 1851) und den Anschluss Netzschkaus an die Nord- Südverbin-
dung der Eisenbahnlinie Leipzig – Nürnberg wuchs die Bevölke- Seit der Errichtung des Schulzentrums (2006 – 2008) verfügt die
rungszahl rasch an. Sie bedingte auch die Erhöhung der Lehrkräfte Stadt Netzschkau über eine moderne und leistungsfähige Schul-
im Schulwesen. landschaft, was die Grundlage für eine zukunftorientierte Ansied-
lung junger Familien bildet.
Fast 200 Jahre bestand im Ort mit dem Kantorat (1703 – 1909) nur
eine Schule. 1870 errichtete man die zweite Schule (Alte Schule). Gegenwärtig laufen umfangreiche Vorbereitungen durch Lehrer
Sie umfasste acht Klassenzimmer, ein Direktoral- und Konferenz- und Schüler, um das 125. Schuljubiläum würdig zu feiern.
zimmer, ein Lehrerzimmer, ein Arrestlokal sowie Wohnungen für
zwei Lehrer und den Schuldiener.
Über 20 Jahre später war eine Schulerweiterung mit dem Bau der
Neuen Schule im Jahre 1892 und deren linksseitigen Anbau im
Jahre 1900 erforderlich.
Für die Errichtung der Neuen Schule existierte 1896 ein von der
Firma Ludwig und Hülfsner (Plauen) vorgelegter Entwurf, der auf
Grund nicht aktueller Angaben des Auftraggebers keine Bestäti-
gung fand.