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          Samstag, 16. Oktober 2021

            Gemeinde                                                                Jochen Reiher seit 70 Jahren
        Limbach/Vogtland                                                            Mitglied der SG Limbach e. V.

       Joachim Söllner beendet seine                                                               Jochen Reiher wurde am 06.09.1937 ge-
             sportliche Laufbahn                                                                   boren. Seit dem 21.09.1951 ist er Mitglied
                                                                                                   der SG Limbach e. V.
                                  Mit 73 Jahren noch aktiv Fußball zu
                                  spielen kommt recht selten vor. Jo-               Er begann in der Jugendmannschaft und
                                  achim Söllner von der SG Limbach                  spielte in der Junioren-Mannschaft, die
                                  bildet eine Ausnahme. Der sportliche              von 1953 - 1956 in der Bezirksliga gegen
                                  Weg begann für den am 06.11.1948                  die Mannschaften:
                                  Geborenen, unter seinem damaligen
                                  Trainer Manfred Keilbar, mit 10 Jahren,  BSG Fortschritt Falkenstein  Chemie Plauen
                                  gemeinsam mit Lothar und Sigmar          BSG Motor Netzschkau         Empor Nord Plauen
                                  Kauerhof, bei der SG Limbach. Nach       SG Reichenbach               Rotation Plauen
                                  seiner erfolgreichen Entwicklung         Wismut Rodewisch             BSG Fortschritt Oelsnitz
                                  im Kinder- und Jugendbereich, bei        BSG Motor Zwickau            BSG Motor Werdau
                                  zahlreichen Einsätzen in der Kreis-
                                  auswahl, spielte Joachim kurzzeitig      antrat.
in der Junioren-Elf für Traktor Heinsdorf. Er schaffte mit dieser
Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse. Durch seine Ein-             Einen besonderen Höhepunkt für ihn bildete das Vorspiel eines
satzbereitschaft, Ehrgeiz, und Torgefährlichkeit kam er im Män-            Oberligaspieles bei Motor Zwickau vor 14000 Zuschauern. Als
nerbereich an und entwickelte sich zum Stammspieler sowie ge-              ehrgeiziger Jugendspieler war es selbstverständlich, dass zu Aus-
achteten Mittelstürmer.                                                    wärtsspielen nach Heinsdorf, Rebesgrün, Elsterberg oder Len-
Er wurde mehrfach Torschützenkönig und in die Kreisauswahl                 genfeld die „Anreise“ mit dem Fahrrad erfolgte. Der Sportplatz
berufen. Nach Abschluss seiner aktiven Laufbahn hängte er die              galt bis 1974 als seine zweite Heimat, bevor er aus gesundheit-
Fußballschuhe nicht an den berühmten „Nagel“, sondern spielte              lichen Gründen eine längere Pause vom aktiven Sport einlegen
in der AH – Mannschaft in Netzschkau und Limbach weiter. Mit               musste. Seine Liebe und Verbundenheit zum Limbacher Sport
der AH-Mannschaft der SG Limbach e.V. schaffte er eine Vielzahl            blieb ungebrochen.
an Turniersiegen u.a. in Neumark, Weißensand, Auerbach, Rei-               So übernahm er 1974 die Leitung der Sektion Fußball. Ab dieser
chenbach, Falkenstein, Rodewisch.                                          Zeit übte er auch die Trainertätigkeit der Kinder- und Jugend-
Auch bei kulturellen und sportlichen Anlässen in Limbach leistete          mannschaften aus. Dabei errangen seine Schützlinge mehrere
Achim Wertvolles.                                                          Kreismeistertitel und andere schöne Erfolge. 1967 legte er die
Als Mitglied des 1. Show – Akt Elsa sorgte er für Stimmung und Un-         Schiedsrichterprüfung ab und leitete mehrere Jahre als Schiri
terhaltung, ebenso als Traktor fahrender Weihnachtsmann u. v. a.           Spiele. Gemeinsam mit Günther Müller übernahm er 1990
Seine größten sportlichen Erfolge stellten sich im AH – Bereich ein.       das Kindertraining der SG Limbach e. V. Er organisierte u. a. ein
Er war Mitglied der EOFS - Mannschaft bei der Oldie WM in Neu-             Fußballtraining mit Frank Ganzera (Dynamo Dresden) und auch
seeland 2002, wo er zusammen mit Sigmar Kauerhof (SG Lim-                  internationale Vergleiche. Bei den abgehaltenen Kinder – und
bach) den 3. Platz belegte. Von der Oldie WM in Australien 2004            Sportfesten war er stets ein unermüdlicher Organisator und Hel-
brachte er mit dem EOFS – Vogtland – Team den WM – Titel mit               fer. Besondere Freude bereitete ihm seine Arbeit mit den Kindern
nach Limbach.                                                              der F- und E- Jugend, die er mitgründete und für die er sich neben
Beim internationalen Turnier des FC Bayern München (C-Seni-                den sportlichen Belangen auch um persönliche Dinge kümmerte
oren) 2003, unter Mitwirkung von Joachim Söllner und Sigmar                und seinen Spielern mit Rat und Tat zur Seite stand. 2006 gründe-
Kauerhof, wurde mit der EOFS - Auswahl der 3. Rang belegt.                 te er mit Andre` Schüller die Bambini- Sportgruppe des Jahrgan-
Er nahm mit der SG Limbach e. V. am größten AH-Fußballturnier              ges 2000 und lehrte ihnen das Fußball-ABC.
der Welt 2007 im Vogtland teil. Außer in Limbach ist er noch in der        Mit der E- Jugend erreichte er den Vizekreismeistertitel 2008/09
EOFS - Auswahl Vogtland sowie bei den AH des FSV Zwickau und               und wurde Staffelsieger der Vorrundenspiele 2009. In der Meis-
des RFC Reichenbach verankert.                                             terrunde 2010 schaffte seine Mannschaft den Kreismeistertitel im
In einem Auswahlspiel am 01.10.2021 nimmt Joachim zusammen                 Göltzschtal mit der jüngsten Mannschaft der E-Junioren. Diese
mit ehemaligen Fußball - Weggefährten nun endgültig Abschied               Erfolge gelangen zusammen mit A. Schüller, M. Diegel, den El-
vom Spielbetrieb.                                                          tern, Großeltern und der Vereinsleitung. Neben den erfolgreichen
Die Vereinsleitung der SG Limbach, seine ehemaligen Sportfreun-            Spielern wie Max Kummer, Moritz Schaller, Lukas Klotz, Niklas Ro-
de und die AH-Mannschaft der SG Limbach/Coschütz wünschen                  senmüller, Yannik Diegel, welche heute in höheren Spielklassen
Joachim auch weiterhin alles erdenklich Gute, beste Gesundheit             erfolgreich sind, ragte besonders Torhüterin Gina Schüller heraus.
und Glück. Sie bedanken sich gleichzeitig für die gute Zusam-              Seit 2013 spielt sie, über das Landessportgymnasium Leipzig,
menarbeit und sein stets vorbildliches sportliches Wirken und              heute beim RB Leipzig. 2014 errang sie mit dem FFV Leipzig den
Auftreten.                                                                 Sachsenpokal und den Hallenmeistertitel Sachsen. Ihr Ziel bleibt
                                                                           der Aufstieg in die 1. Frauenbundesliga und die Nominierung für
Falk Naumann                                                               die Nationalelf der Frauen. Für den kleinen Verein der SG Lim-
                                                                           bach e. V. brachen schwere Zeiten an, als 2013 ein Teil der besten
                                                                           Fußballer den Verein wechselten, um hochklassig in Leipzig, Zwi-
                                                                           ckau und Reichenbach zu spielen. Lobenswert war die Einsicht
                                                                           der Trainer, indem sie der Spielerentwicklung den Vorrang gaben
                                                                           und an den Neuaufbau der Mannschaft gingen.
                                                                           Wer Jochen Reiher kennt, weiß dass es für ihn keine Halbheiten
                                                                           gibt. Deshalb ist es besonders anerkennenswert, dass er neben
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