Page 9 - Stadtanzeiger06.2024
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Netzschkauer STADTANZEIGER                                                    08.06.2024 | Nummer 6 | Seite 9

   Unser Weg führt weiter die Schlossstraße hinauf bis zum Bahnübergang,         Hinweis: Straßennamen sind kursiv gedruckt, Abkürzungen: N, O, S, W
   den wir überqueren und geradeaus weiter wandern. Vor der Turnhalle bie-       sind Himmelsrichtungen, VPW = Vogtlandpanoramaweg, OT = Ortsteil
   gen wir rechts in den Schönsichtweg ein (rot markiert) und wandern hinauf
   zur „Schönsicht“ (AWO- Schullandheim, früher Gasthaus). Wir sehen im
   Süden den Kuhberg. Vom Galgenberg aus (404 m ü NN, Wanderwegwei-
   ser) haben wir einen fantastischen Rundblick auf Greiz, Thalbach, Reinsdorf,
   die Göltzschtalbrücke, das Neubaugebiet Reichenbach-West, Rotschau und
   Mylau. Wir gehen den Weg zurück und folgen der roten Markierung durch
   die Gartenanlage bis zur Weggabelung Hermann-Löns-Straße (Wander-
   wegweiser). Wir wandern weiter über einen ausgebauten Feldweg (für
   Fahrzeuge gesperrt) in nördliche Richtung leicht bergab und gelangen zu ei-
   nem Rastplatz mit Fotopunkt für die Göltzschtalbrücke. Von hier aus ist sie
   in voller Schönheit zu bewundern und wird von Eisenbahnfreunden gern
   fotografiert, wenn historische Züge die Brücke passieren.
   Wir gehen zurück zur Hermann-Löns-Straße und weiter auf die
   Göltzschtalbrücke zu, die wir an einem oberen Bogen durchqueren. Hier
   kann man die Bauweise der mächtigen Brücke und ihre volle Länge (574
   m) betrachten. An der Straßenkreuzung wandern wir über die Mühlstraße
   bergab und gelangen zum Fuß der Brücke. Davor steht die Ketzel-Mühle,
   früher die Getreidemühle des Rittergutes Netzschkau von 1464.
   Wir gehen ca. 50 m die Brückenstraße nach rechts und gelangen so zum
   Ausgangspunkt unserer Wanderung, zum Parkplatz 1 mit dem Infopunkt.

   Rundwanderung: Burg Mylau, „liegende Falte“, Alaunwerk und zurück über
   Mylau, Höhenweg

   Start und Ziel: Infopunkt des Fremdenverkehrsvereins an der                   sern vorbei allmählich ins Tal der Göltzsch bis zu einem geologischen
                                                                                 Denkmal, der „liegenden Falte” (links neben der Straße ein aufgelasse-
           Göltzschtalbrücke (P1)                                                ner Steinbruch, Hinweistafel). Die Kreuzholzstraße mündet am Mühlwan-
                                                                                 der Berg in eine von links in Serpentinen herab führende alte Heer- und
   Länge:  ca. 12 km                                                             Handelsstraße, die über die Egersche (Egerische) Brücke (Baudenkmal)
                                                                                 die Göltzsch überquerte.
   Wir starten in westliche Richtung über den unmarkierten Fußweg zur Brü-       Sie ist Teil der Via Imperii (Reichsstraße) von Leipzig, Altenburg, Zwickau
                                                                                 nach Eger/Cheb in Böhmen. Dieser Handelsweg ist um die 850 Jahre alt
   cke. An der Info-Tafel gehen wir rechts in die Senke und folgen dem gelb      (seit Kaiser Friedrich I. Barbarossa). Die erste Brücke über die Göltzsch gab
                                                                                 es nachweislich 1573, die jetzige Bogenbrücke aus Bruchsteinen wurde
   markierten Wanderweg (VPW-Talweg) in östliche Richtung. Er führt an der       1756/58 gebaut. Gleich daneben entstand in den 1980er Jahren eine
                                                                                 breite Betonbrücke, die dem heutigen Verkehrsaufkommen gerecht wird.
   Göltzsch entlang durch einen hohen Mischwald bis zum Karl-Marx-Ring.          Hier befindet sich in einem trichterförmigen Einschnitt das Gelände eines
                                                                                 1827 stillgelegten Alaunbergwerkes (Hinweistafel, Hunt). Ab 1691
   Wir gehen nach rechts an einer denkmalgeschützten grünlichen Villa            wurde in den ersten drei Gruben Alaunschiefer gefördert, Alaun gesotten
                                                                                 und verkauft. Der Abbau erfolgte zuerst im Tagebau, später untertage. Im
   vorbei bis an die Netzschkauer Straße (B 173). Wir überqueren die Straße,     Inneren des ehem. Alaunwerkes befindet sich eine Tropfsteingrotte, die
                                                                                 durch das Hochwasser 2013 verschüttet wurde. Nach jahrelangen Sanie-
   folgen der B 173 nach links bis zur 2. Ampel und gehen rechts zum             rungsmaßnahmen ist das Bergwerk seit 2017 für Besucher wieder geöff-
                                                                                 net. (Öffnungszeiten: Sa./So. 13 – 16 Uhr, http://www.alaunwerk.de/)
   Marktplatz von Mylau und damit auch zur Kirche.                               Bei einem Abstecher gelangt man zum Eingang des Besucherbergwerkes
                                                                                 und Resten einer Röstbühne. Die ehemals haushohen Schlackenhalden wur-
   Dieser neogotische Klinkerbau von 1890 beherbergt eine Silbermannor-          den abgebaut und das Material vermahlen. Dieses Alaunschiefermehl wurde
                                                                                 u. a. zur Mörtelherstellung beim Bau der Göltzschtalbrücke verwendet.
   gel aus dem Vorgängerbau von 1731. Auch die Bleiglasfenster sind se-          Wir gehen über die Straßenbrücke bis zum Parkplatz am der ehemaligen
                                                                                 Gaststätte „Grünes Tal“, überqueren die Mylauer Straße und gehen unmit-
   henswert. Neben dem Eingangsportal der Kirche befindet sich das Markt-        telbar nach dem Wohnhaus rechts den Weg hoch, der wie eine Zufahrt
                                                                                 aussieht. Der Tierschutzzaun hat eine Tür, die man öffnet, um den gelb
   tor der Burg, durch das wir zur Vorburganlage gelangen.                       markierten Weg (VPW) fortzusetzen. Wir wandern den Berg hoch durch
                                                                                 den Wald und kommen oben zum Waldrand mit guter Aussicht auf
   Sollte dieser Aufgang geschlossen sein, dann gehen wir links die Bugstra-     Lauschgrün und Umgebung. Unser Weg führt in NW-Richtung auf halber
                                                                                 Höhe teils durch den Wald, teils durch Felder mit wechselnden Ausblicken.
   ße hinauf bis zum Friedenshain und im spitzen Winkel weiter rechts hi-        Am Ende des Feldweges steht eine überdachte Sitzgruppe für eine
                                                                                 Rast. Von hier haben wir freie Sicht auf Mylau (Burg, Kirche), Obermylau
   nauf zum Haupttor der Burg. Auf halber Höhe steht das alte Gärtner-           (Höhenweg), Reichenbach (Neubaugebiet bis Wasserturm) und Rotschau.
                                                                                 Wir wandern nun den Weg nach rechts hinab ins Tal nach Mylau und
   haus, das durch die Familie Fischer liebevoll restauriert wurde. Früher

   wohnte dort der Burggärtner.

   Die Burg wurde im 12. Jh. erbaut, ständig erweitert und umgebaut und

   ist eine der besterhaltenen Burganlagen im Vogtland. Sie beherbergt ein

   sehenswertes Museum und einen Teil der Futurum-Schule.

   Wir gehen wieder den Burgberg hinab, über den Friedenshain, die Alaun-

   straße bergauf in Richtung Mühlwand der roten Markierung folgend bis

   zum grünen Hinweisschild „Hirschstein“. Von diesem Felsplateau aus hat

   man einen schönen Blick auf das Mylauer Freibad (1895 eröffnet) und die

   Umgebung. Hier wird die Göltzsch gezwungen, eine 50 m hohe Felsenklip-

   pe in einem großen Bogen zu umfließen. Unterhalb des Hirschsteins führt

   auf dem ehem. Bahndamm einer Nebenbahn, der „Mylischen Berta“, ein

   Rad-Wander-Weg von der Göltzschtalbrücke nach Lengenfeld.

   Wir folgen weiter dem rot markierten Wanderweg in SO-Richtung, durch-

C queren ein steiles Kerbtal und gehen hinauf zur Talstraße, die von Rot-

M  schau herab führt.
Y

K

   An der Straße halten wir uns rechts und wandern an den Kreuzholzhäu-
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