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8 Nummer 12
          Samstag, 23. November 2019

         Vereinsnachrichten                                         1971 nach Dresden eingeladen. Bei diesem Treffen der europäi-
                                                                    schen Modelleisenbahnverbände fand die Anlage eine sehr gro-
    55 Jahre Modelleisenbahnclub MEC                                ße Resonanz. Als weitere besondere Würdigung und Wertschät-
    „Göltzschtalbrücke“ e. V. Netzschkau                            zung des Vereins ist die Ausrichtung des 1. Westsachsentreffens
                                                                    der AG-Vorsitzenden im Jahr 1973 als Gastgeber anzusehen.
                (1964 – 2019)                                       Ebenfalls in jenem Jahr fand eine Ausstellung in der „Tonhalle“
                                                                    Reichenbach statt. 1974, im Jahre des 10-jährigen Bestehens,
Alles begann 1963 mit mehreren Treffen von fünf modelleisen-        begann der originalgetreue Nachbau des Geländes rund um
bahnbegeisterten Netzschkauern, Lothar Blechschmidt, Werner         den Bahnhof Netzschkau. Zeitgleich musste wieder ein Umzug
Friebel, Bernd Koller, Klaus Schreiner und Ullrich Sachsenweger.    in neue Arbeitsräume im Nema-Kulturhaus erfolgen, da die Bara-
Sie wollten gemeinsam eine Modelleisenbahnanlage bauen. Diese       cke für eine neue Nutzung benötigt wurde. 1974 bis 1979 stand
Idee führte am 1. August 1964 zur Gründung einer Arbeitsgemein-     in der Anlage die Geländegestaltung von der Göltzschtalbrücke
schaft unter Leitung des 1. Vorsitzenden Lothar Blechschmidt, die   über den Bahnhof Netzschkau bis zur Feldstraße im Vordergrund.
dann als AG 3/24 in den Deutschen Modelleisenbahn-Verband auf-      Damit wurde ein großes Ziel erreicht. Für diese langjährige aus-
genommen wurde. Der VEB Nema Netzschau als Trägerbetrieb des        gezeichnete Gemeinschaftsarbeit der Mitglieder wurde der AG
Vereins richtete einen Arbeitsraum im Nema-Kulturhaus (ehemals      3/24 1980 der Staatstitel „Hervorragendes Volkskunstkollektiv“
Schützenhaus) ein. Hier begann der Bau der ersten Gemeinschafts-    verliehen.
anlage mit einer Größe von 4,5 m Länge und 1,5 m Breite.

1965 erfolgte der Umzug in neue Arbeitsräume in der Geschwis-       Einen weiteren Höhepunkt im Vereinsleben stellte die Präsenta-
ter-Scholl-Straße 5. Der Bau der Anlage war so weit fortgeschrit-   tion des Vereins in der Fernseh-Dokumentation „Rund um den
ten, dass sich die Hobbymodellbahner zum ersten Mal im Spei-        Kuhberg“ dar. Im Oktober 1985 stellte der Verein das Modell der
sehaus des VEB Nema den Werktätigen des Betriebes mit Ihrer         Göltzschtalbrücke im Verkehrsmuseum Dresden anlässlich einer
Modelleisenbahnanlage vorstellen konnten. 1966 wurde dem            Sonderausstellung„40 Jahre Eisenbahn in Volkes Hand – 150 Jah-
Verein der verpflichtende Name „Göltzschtalbrücke“ verliehen.       re deutsche Eisenbahn“ aus. Der Umbruch von 1989/90 brachte
Die Gemeinschaftsanlage hatte inzwischen eine Länge von elf         auch für den Modelleisenbahnverein vollkommen neue Bedin-
Metern. Die erste Ausstellung erfolgte im Rahmen der Kinder-        gungen. Am 12. Juli 1990 erfolgte die Umbenennung des Verei-
weihnachtsfeier des VEB Nema vom 12. bis 17. Dezember 1966          nes mit der Eintragung im Vereinsregister unter der Bezeichnung
in der Diele des Nema-Kulturhauses. Für 1967 war ein weiterer       Modelleisenbahnclub „Göltzschtalbrücke“ e. V. Netzschkau“. Den
Umzug in die Nema-Baracke an der Friedensstraße vorgesehen.         Vorsitz übernahm nun Klaus-Günter Zillig. Vom 21. November bis
Diese Behausung wurde für viele Jahre das neue Vereinsdomizil.      2. Dezember 1990 folgte die 21. Ausstellung. Auch hier gab es et-
Hier entstanden die neuen Anlagenteile für eine große Gemein-       was Neues zu sehen. Jürgen Hammer erbaute das Luftschiff D-LZ
schaftsanlage mit einer Länge von 14,0 m und einer Breite von 1,5   127 „Graf Zeppelin“ im Maßstab der Vereinsanlage 1:87 und er-
m. Die zweite Ausstellung fand vom 31. Juli bis 25. August 1967     innerte damit an die Landung des Luftschiffes vor 60 Jahren, am
wieder im Kulturhaus statt. Anlässlich des Burg- und Heimatfes-     28. September 1930, in Brunn.
tes kam es 1967 auch zu einer Präsentation in der Burg Mylau.
1968 erfolgte die Gründung einer Eisenbahn-Pioniergruppe für
interessierte Kinder und Jugendliche. Dies führte in den folgen-
den Jahren zu einem regen Zuwachs an Mitgliedern. Durch we-
sentliche Unterstützung seitens des Trägerbetriebes VEB Nema
Netzschkau konnten sehr ehrgeizige und einzigartige Ziele ver-
wirklicht werden. Von 1968 bis 1970 entstand das erste Modell
der Göltzschtalbrücke in Sperrholzbauweise im Maßstab 1:87, er-
baut durch Werner Friebel und Bernd Koller in 658 Stunden (!). Bis
heute ist diese Brücke der Blickfang aller Ausstellungen. Schon
sieben Jahre nach der Gründung wurden die Netzschkauer mit
Ihrer Anlage zum 18. MOROP-Kongress vom 16. bis 20. August
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