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09.11.2024 | Nummer 11 | Seite 8 Netzschkauer STADTANZEIGER
statt. Den Grundstein für den Bau legte am 19. Dezember 1953 Netzschkaus unter Nutzung noch brauchfähiger Mauerreste errichtet. Sie besteht aus
Bürgermeister Paul Schenker. Keller- Erd- und Obergeschoss mit ausgebautem Dachgeschoss. In Anleh-
nung an den Kuhbergturm erfolgte die Gestaltung des Sockels aus
Schreiersgrüner Granit. Fensterbänke, Konsolen und die Säule im Gast-
zimmer bestehen aus Theumaer Schiefer. Das Dach ist mit Lehester Schie-
fer gedeckt.
Seit dem 3. Februar 1982 steht Christian Müller als 13. Baudenwirt an der
Spitze der Baudenwirte im nördlichen Vogtland. Er absolvierte von 1973 bis
1975 die Lehre als Koch und legte 1979 seine Küchenmeisterprüfung er-
folgreich ab. Die Privatisierung erfolgte ab 1. Dezember 1990 über Pacht-
Grundsteinlegung zur neuen Baude Rohbau vertrag. Am 24. September 1999 kaufte die Fam. Müller die Kuhbergbaude
von der Stadt Netzschkau und führte eine Vielzahl an Modernisierungen,
Das Richtfest wurde am 19. Dezember 1953 gefeiert. Als schwierigste Frage Reparaturen und Restaurierungen durch. Viele Probleme erschwerten an-
beim Bau erwies sich die Transportfrage. Mit Traktoren, LKW`s und Pferde- fangs die Arbeit. Sie wurden jedoch mit Hilfe der Familien Müller und Men-
fuhrwerken waren 70000 Ziegel, 1,5 Waggon Schlackensteine sowie schel gemeistert. Inzwischen ist auch der Sohn Christoph im Familienunter-
20 Kubikmeter Holz zur Bergkuppe zu bringen. In Jauchefässern brachten nehmen integriert. Die Vielzahl an Veranstaltungen, Tanzabenden, Vorträ-
Bauern aus Brockau und Foschenroda das Wasser zum Berggipfel. Beson- gen, Konzerten, Baudenabenden u.a. bringen großen Zuspruch. Einen be-
ders engagierte sich der Bauer und Bürgermeister Karl Grimm aus Foschen- sonderen Anziehungspunkt stellt die seit 1991 aufgebaute Gartenbahnan-
roda. Er holte sich dafür hin und wieder für seine Pferde eine Sonderzutei- lage dar. Die Qualität der Küche und die Freundlichkeit des Personals ziehen
lung an Futter beim Rat des Kreises. Aus den Steinbrüchen Schreiersgrün ständig mehr Gäste an. Zum 70. Baudenjubiläum gilt dem heutigen Besitzer
und Reumtengrün kam der Granit. Theumaer Platten für Architekturteile Christian Müller und seinem Team Dank und herzliche Glückwünsche für
lieferten die dortigen Plattenwerke. Ein Großteil des Holzes stammt vom weiteres erfolgreiches Bestehen seines Unternehmens.
Abbruch der beiden Flügel des Netzschkauer Schlosses. 10 Festmeter Holz
bewilligte der Rat des Kreises Reichenbach, das übrige Holz waren Spenden
von Bauern der umliegenden Dörfer. Die Betriebe MTS Mylau, Schwarz-
hammermühle und Delicata Netzschkau übernahmen Transportleistungen
ebenso die Fuhrunternehmen und LKW-Besitzer Siegfried Freund und
Kohlenhändler Müller aus Rei-
chenbach, Werner Ketzel und
die Spedition Damisch aus
Netzschkau. 16300 freiwillige
Arbeitsstunden wurden für den
Bau der Gaststätte geleistet.
Die Gesamtkosten betrugen
142.000 Mark. Örtliche Betriebe
beteiligten sich am Gelingen des
Maurerbrigade der Nema Baues. So aus dem VEB Nema
die Tischlerbrigade, welche eine
Zimmerdecke in 400 Arbeits-
stunden fertigte und die Mau-
rerbrigade die mehrere Wochen-
endeinsätze leistete. Der Lehrer
Rolf Röhlig beteiligte sich mit
Lehrlingen der BBS Nema an Ar-
beitseinsätzen.
Selbst der damalige Betriebsdi-
rektor der Nema, Adolf Rossig,
half tatkräftig bei den Aufbau-
arbeiten. Insgesamt waren
22 Handwerks-u.a. Betriebe am
Team der Kuhbergbaude
Bau beteiligt, was Größtenteils
zum Selbstkostenpreis erfolgte. Falk Naumann
Nach 18 monatiger Bauzeit
Weihe der Kuhbergbaude 1954
fand am 10 Oktober 1954 in
Anwesenheit von 3000 Gästen
die Weihe der Kuhbergbaude
statt. Kulturell gestalteten das
Greizer Hornquartett, der
Netzschkauer Volkschor und die
Kulturgruppe der Schwarzham- C
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mermühle die Feier. Y
K
Innenansicht Neue Baude Die neue Gaststätte ist zum Teil