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Netzschkauer STADTANZEIGER 12.02.2022 | Nummer 2 | Seite 5
Von den Foschenrodaer Bürgern im Volksmund als“ gute Seele des Dorfes“ Jedenfalls ist die eh-
bezeichnet, pflegt und verschönert er regelmäßig den Ortskern, ist stets renamtliche Arbeit von
hilfsbereit und bringt sich bei allen Veranstaltungen im Ortsteil ein. unserem Michel ein
Frau Trommer beschreibt Herrn Menschel als die gute Seele des Dorfes. ganz wichtiger Punkt,
„Ohne ihn würden die Fische im schön von ihm gepflegten Teich verhun- dass das Leben in Fo-
gern, sämtliche Grasflächen in der Dorfmitte würden zu einem ungepfleg- schenroda liebenswert
ten Grundstück verwuchern, viele durchs Dorf spazierende Bürger könnten ist.“
nicht an der schönen Rundbank um die von ihm gepflanzte und gehegte
Dorflinde verweilen, Kinder könnten nicht, gemütlich auf Bänken sitzend, Bürgermeister Mike
dem interessanten Treiben des Getiers im Teich zuschauen, man könnte sich Purfürst und Anja
nicht an den immer neu bepflanzten Blumenringen erfreuen, sein Rad im Geitner gratulierten
Fahrradständer abstellen und gemütlich verweilen und dem Verkehr auf der Herrn Menschel
Straße zuschauen oder seinen „typisch Michel“ herausgeputzten Vorgarten recht herzlich zu die-
bestaunen, wo ein Hauptsignal, eine Achse, eine Weiche und andere origi- ser Auszeichnung
nal Eisenbahnrelikte jeden vorbeikommenden in Erstaunen setzen. und überreichten
Man muss ihm nichts sagen, er schaut sich um, und wo es etwas zu tun ihm 250 Euro Preis-
gibt, da packt er an!!! geld, eine Ehrenurkunde, ein Blumenpräsent und den Kalender
Der Michel ist auch immer hilfsbereit, wenn es ums Dorf geht. Bei dem Kampf vom Modeleisenbahnclub Göltzschtalbrücke e.V. für 2022. Sie
um einen Anschluss an die zentrale Kläranlage stand er mit an vorderster Stel- dankten ihm für sein großes Engagement und wünschten ihm für
le. Bei den jährlich stattgefundenen Höhenfeuern hatte er mit viel Kraft den die Zukunft alles Gute.
Aufbau des Holzhaufens unterstützt und Grill bedienen war seine Chefsache.
Aber nicht nur im Dorf ist er viele Stunden im Ehrenamt tätig, sondern auch in Der Bürgermeister bedankt sich abschießend herzlich bei der Stif-
dem „Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.“ Hier setzt er tung Sparkasse Vogtland für die Möglichkeit verdienstvolle Verei-
auch unermüdlich seine Kräfte ein, um die Strecken der Schmalspurbahn ne und Ehrenamtliche mit dem Bürgerpreis auszeichnen zu kön-
Schönheide mit auf Vordermann zu bringen. nen.
Herr Dr. phil. Peter Beyer
mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Göltzschtalbrücke geehrt
Im Rahmen der jüngsten Stadtrats- An der Universität Leipzig schloss
sitzung am 25. Januar 2022 verkün- sich von 1956-1961 das Studium
dete Bürgermeister Mike Purfürst Geschichte, Germanistik und Ar-
öffentlich, dass die Stadt chivwesen an. Er spezialisierte seine
Netzschkau Herrn Dr. phil. Peter Forschung auf die Gebiete der Re-
Beyer für seine herausragenden Ver- gional- und Industriegeschichte. Ab
dienste bei der Instandsetzung, Res- September 1961 war er im Staats-
taurierung sowie Nutzung des archiv Leipzig als stellvertretender
Netzschkauer Schlosses, seine hei- und 1969/1970 kommissarisch als
matgeschichtliche und denkmal- Direktor tätig.
pflegerische Tätigkeit im Rahmen In Potsdam absolvierte er ein Zu-
der Natur- und Heimatfreude im satzstudium zum Diplomarchivar.
Kulturbund und seine Publikationen Ab 1964-1990, größtenteils von
zur Göltzsch- und Elstertalbrücke Leipzig aus, war Dr. Peter Beyer Lei-
sowie der Eisenbahn- und Stadtgeschichte mit dem Eintrag in das Golde- ter eines Arbeitskreises, der unter
ne Buch der Göltzschtalbrücke gewürdigt hat. komplizierten Bedingungen die In-
Da er aus gesundheitlichen Gründen leider nicht an der öffentlichen Sit- standsetzung, Restaurierung und
zung teilnehmen konnte, würde die Würdigung zuvor bei ihm zu Hause
durchgeführt.
Biografie
Peter Beyer wurde am 29. Januar 1938 in Netzschkau geboren. Als Ältes-
ter von vier Geschwistern musste er nach dem Kriegstod seines Vaters
1943, der der schweren Notzeit nach 1945 frühzeitig Verantwortung für
die Familie übernehmen.
So trug er 1948 Stadtpost und Zeitschriften in ganz Netzschkau aus und
trug so zur finanziellen Unterstützung der Familie bei.
Von 1944 bis 1952 besuchte er die Grundschule in Netzschkau und bis
1956 die Oberschule in Reichenbach. Im Rahmen der Natur- und Heimat-
C freunde war er ab 1953 heimatgeschichtlich und denkmalpflegerisch
M (Schloss Netzschkau) engagiert. Seine ersten heimatgeschichtlichen Publi-
Y
K
kationen liegen im Jahr 1954.