Page 12 - Stadtanzeiger03.2025
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08.03.2025 | Nummer 3 | Seite 12                                                      Netzschkauer STADTANZEIGER

        Fritz Zenner als ehrenamtlicher Dezernent für Kultur beim Rat der Stadt  Die Beobachtungen und deren Wiedergabe der Natur stellen Kunstwerke
        Netzschkau um die Wieder-Belebung des kulturellen sowie des musikali-  dar. Selbst Einzelheiten verband er mit zeichnerischer Qualität, plastischer
        schen Lebens. Er veranstaltete Konzerte mit Künstlern aus Dresden, Leip-  Fülle und starkem Raumgefühl. In allen Arbeiten des Künstlers ist das Ver-
        zig und Berlin.                                        hältnis zur Architektur, zu klaren Formen der dargestellten Gebäude usw.
        Seit 1953 gehörte er dem Verband Bildender Künstler der DDR an.  sichtbar. Die Veränderungen der Natur und Landschaft brachte er in sei-
        Er fertigte 1963 die Zeichnungen für die an der Elstertalbrücke ange-  nen Zeichnungen vom Bau der Talsperre Pöhl zum Ausdruck. Seltene Por-
        brachten Gedenktafeln.                                 träts bekannter Persönlichkeiten wie Dr. J. Leipold, Dr. Wischerop, Arno
        Den Bau der Talsperre Pöhl und den Ort selbst dokumentierte Fitz Zenner  Mädler, E. Becher, K. Wiesenhütter spiegeln seinen Bekanntenkreis wider.
        eindrucksvoll in einer 1990 erschienenen Bildmappe. Er war an der He-
        rausgabe des großen Wörterbuches (erschienen 1994 bis 2003, in 4 Bän-  Einladungen zu Klassentreffen mit ehemaligen Schülern betrachtete er als
        den), durch Befragungen von Menschen nach alten Mundartausdrücken  Zeichen der Verbundenheit. Dort diskutierte man auch über seine „Treffsi-
        maßgeblich beteiligt.                                  cherheit“ mit Schlüsselbund sowie Kreide bei unaufmerksamen Schülern.
        Unter den vogtländischen Künstlern gibt es nicht sehr viele, die sich mit so
        viel Konsequenz und Liebe intensiv mit der zeichnerischen Darstellung ih-  Fritz Zenner verstarb am 21. Mai 1989. Er fand auf dem Netzschkauer
        rer Umwelt befassten wie Fritz Zenner. Er strebte mit seiner überzeugen-  Friedhof seine letzte Ruhestätte.
        den bildhaftkünstlerischen Form eine wirklichkeitsnahe Gestaltung an.  Das Vogtlandmuseum Plauen erhielt seinen gesamten künstlerischen wie
        Fritz Zenner war ein besonderer Beobachter der Natur, da diese stets Neu-  kulturhistorischen Nachlass übereignet. 2000 erfolgte eine nachträgliche
        es, noch nicht Erfasstes parat hält. Der bescheidene und ein wenig zu-  Ehrung durch die Umbenennung einer Netzschkauer Strasse in Fritz-Zen-
        rückgezogen lebende Künstler richtete seinen Blick immer auf beachtens-  ner-Straße.
        werte Motive. Dabei verzichtete er auf modische Effekte. Seine Zeichnun-
        gen sind bei aller Exaktheit in der Wiedergabe kein Naturalismus.  Falk Naumann, Tim Naumann



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