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Netzschkauer STADTANZEIGER 13.04.2024 | Nummer 4 | Seite 15
TSV Nema Netzschkau e.V. Der Ausbau war unausweichlich, um auch weiterhin einen reibungslosen
Sportbetrieb für den TSV zu gewährleisten. Im Jugendbereich trainieren
Ausbau des Vereinsheimes des TSV Nema Netzschkau derzeit 80 Kinder- und Jugendliche in diversen Trainingsgruppen. Dazu
Das Vereinsheim besteht aus einem 2-geschossigen, vollunterkellerten kommen 130 Sportler, davon 70 Kinder, vom Verein FC Teutonia
Hauptgebäude (Gaststätte) und einem eingeschossigen Anbau. Am- und Netzschkau, die diese Räume ebenfalls nutzen.
im Anbau waren auf Grund von Baumängeln Sanierungen notwendig, Der Ausbau stellt einen großen Mehrwert für alle dar.
welche im Jahr 2023 durchgeführt wurden. Die Finanzierung dieser Baumaßnahme erfolgte über das Entwicklungs-
programm Ländlicher Raum der EU sowie dem Landkreis Vogtland als
Die Instandsetzungsmaßnahmen durchzuführende Behörde.
waren im Sockel- und unteren
Wandbereich sowie an der gesam- Da zudem Synergieeffekte auftreten, da auf dem vereinseigenen Sportge-
ten Fußbodenkonstruktion und den lände auch eine Kurzstreckenlaufbahn mit Weitsprunggrube gebaut wer-
angrenzenden Bauteilen aufgrund den soll, kann sich die funktionelle Nutzung des gesamten Sportgeländes
von aufsteigender Feuchtigkeit not- enorm verbessern.
wendig. Vor allem die hölzernen Bedanken möchten wir uns auch bei den beteiligten Firmen, die uns bei
Bauteile waren stark betroffen. der Angebotsgestaltung sehr großzügig entgegen gekommen sind sowie
Die untere Fachwerkkonstruktion der für die qualitativ gute und fachgerechte Ausführung.
Außenwände wurde freigelegt und
befallene Schwellhölzer und Stützen Folgende Firmen waren an der Maßnahme beteiligt und werden von uns
bzw. Stützenfüße ausgewechselt.
Die gesamte Fußbodenkonstruktion unbedingt weiterempfohlen:
aus Holz wurde abgebrochen, wie auch die gemauerte und geflieste Au-
ßentreppe. An den Holzbauteilen wurden holzschutztechnische Maßnah- Gebäudesanierung Steffen Hörath, Netzschkau Baumeisterarbeiten
men durchgeführt. Baubegleitende Deinstallationen und Neuinstallatio-
nen der elektrischen Anlage für Be- Elektro-Bischof, Netzschkau Elektroinstallation
leuchtung und Steckdosen sowie der
Einbau eines neuen Elt-Verteilers ka- Fa. Olscher, Friesen Zimmerer/Trockenbau
men noch dazu.
Zudem erfolgte im Eingangsbereich Malerfachbetrieb Jürgen Schneider, Netzschkau Malerarbeiten
eine Neugestaltung der Treppe mit
Geländer und Überdachung, was ei- Fa. Albert, Netzschkau Malerarbeiten
ne deutliche Verbesserung der Si-
cherheit bringt. Fa. Tiepner, Reichenbach Schlosserarbeiten
IB Bechmann, Netzschkau Planung, Bauüberwachung
Nachruf Claus Sußmann
Die Wasserfreunde Netzschkau nehmen in tiefer Trauer Abschied von ih- nofilm „Beckenrand-Sherriff“ zum Einsatz kamen – überall war er maß-
rem am 13.3.2024 im Alter von 89 Jahren verstorbenen ältesten Vereins- geblich beteiligt und stand in der ersten Reihe. Dabei scheute Claus aller-
mitglied. dings das Rampenlicht, Auszeichnungen und Ehrungen versuchte er eher,
Auch wenn in solchen Zusammenhängen oft in Superlativen gesprochen aus dem Weg zu gehen.
wird, steht eines fest: Claus Sußmann war sicher eines der prägendsten Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er bis ins hohe Alter stets ein unver-
Gesichter das Netzschkauer Wasserballs. Ohne ihn hätte es wohl diesen zichtbarer Teil des Vereins, Gast und Zuschauer bei Events & Turnieren im
Verein in dieser Form schon lange nicht mehr gegeben und viele aktive Freibad und ein harter Gegenspieler beim Skat.
Spieler und Mitglieder würden heute nicht am Beckenrand stehen.
Als Spieler und später als Trainer von Nachwuchs und Jugendmannschaf- Viele Geschichten bleiben nun unerzählt und ein großer Platz unbesetzt.
ten war er auch in schwierigen Zeiten eine feste Größe. Gerade in den Vorstand und Mitglieder der Wasserfreunde Netzschkau sind in tiefster
1970er und 80er Jahren, als Wasserball in der DDR aufgrund eines Polit- Anteilnahme in Gedanken bei der Familie und allen Angehörigen.
büro-Beschlusses komplett aus der Förderung herausgenommen wurde
und damit regelrecht in die sportliche Illegalität rutschte, gingen zahlrei-
che Vereine und Clubs mit deutlich besseren Bedingungen in die Knie.
Menschen wie Claus Sußmann war es zu verdanken, dass mit ihrem Ein-
satz und ihrer Beharrlichkeit Wasserball weiter in Netzschkau betrieben
wurde. Die Ansage „Sonntag 6 Uhr 45 am Bahnhof“ zur Abfahrt zu
Punktspielen in Plauen ist mittlerweile zu geflügelten Worten geworden
und lässt schon erahnen, wieviel der eigenen Freizeit & Familie geopfert
wurde. So manches heutige Vereinsmitglied wurde als Kind beim norma-
len Besuch des Freibades von Claus in seiner typisch leicht ruppigen, aber
immer herzlichen Art angesprochen, „einkassiert“ und fand sich dann
gleich mit Kappe auf dem Kopf in einem Trainingsspiel im Wasser wieder.
Die Reihe der Anekdoten ließe sich endlos weiterführen und vieles davon
ist nach heutigen Maßstaben nicht mehr denkbar: lange Fahrten zu Tur-
C nieren der DDR-Nachwuchs-Ligen, in jeder Hinsicht körperlich herausfor-
M
Y derndes Trocken-Training in der Lessing-Turnhalle, der abenteuerliche Bau
K
der jahrzehntelang einzigen Wasserball-Tore, welche noch zuletzt im Ki-